Von Boldnews.al

Im Dezember 2024 ordnete das Gericht in Tirana die Beschlagnahmung von mindestens sieben neuen Luxusvillen im Stadtteil Mulleti an. Eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft der Hauptstadt im Jahr 2023 ergab, dass die Villen ohne Genehmigung gebaut worden waren.

Shefki Karamuça

Das dabei verfolgte Schema war interessant. Die Käufer dieser Villen hatten die Architekten Armand Prelezi und

Klevis Bregu, Mafia Architekt der Drogen Clans

Klevis Bregu beauftragt, bei den zuständigen Behörden Baugenehmigungen zu beantragen.

Sie hatten Unterlagen eingereicht, in denen sie darauf hingewiesen hatten, dass sie durch das Erdbeben vom 26. November 2019 beschädigt worden waren und dass sie die Reparatur, den Wiederaufbau und die Neugestaltung ihrer Häuser beantragten. Dabei verwiesen sie auf die Beschlüsse des Ministerrats, die nach den starken seismischen Erschütterungen erlassen worden waren.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Tirana ergaben, dass die Bauherren Arblin Harizi, Manush Teqja, Abaz Tegja, Florian Zela, Dorina Dushku, Gani Moka, Tefta Vishi und Mehmet Durishti die zweistöckigen Villen unter Verletzung der Koordinaten errichteten.

„ Aus den von der Staatsanwaltschaft durchgeführten Überprüfungen der Koordinaten mithilfe der Anwendung „Google Maps“ geht hervor, dass die in den Berichten des Architekten Armand Prelezi oder Klevis Bregu enthaltenen Daten andere Standorte aufweisen als die tatsächlichen Standorte der Objekte, die in den Selbsterklärungen bei der staatlichen Katasterbehörde (ASHK) ermittelt wurden, oder dass sie sogar keinen Standort aufweisen, da keine Koordinaten angegeben sind “, heißt es in der Strafakte.

Nach diesen Ermittlungen befand das Gericht in Tirana in einem Urteil vom 5. Dezember 2024 alle Täter für schuldig und verurteilte alle Angeklagten zu Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und anderthalb Jahren. Das Gericht wandelte die Strafen der Angeklagten jedoch in Bewährungsstrafen um, sodass keiner von ihnen im Gefängnis landete.

Die Ermittlungen brachten auch ein interessantes Detail ans Licht: Wie Architekten und Bauherren versuchten, illegale Bauvorhaben zu vertuschen.

Die Luxusvillen stehen neben der Umfassungsmauer des Wohnkomplexes „Secret Garden“, der von der Firma „G & P“ des Geschäftsmanns Shefki Karamuça errichtet wurde, der vor Jahren auch Bürgermeister von Vora war.

Um weiterhin illegale Bauvorhaben zu verschleiern, haben die inzwischen verurteilten Architekten und Bauherren Villen entworfen und gebaut, die in Größe, Grundriss und Aussehen mit denen von „Secret Garden“ identisch sind.

Während die Staatsanwaltschaft Tirana Ermittlungsakten separiert hat, um die Rolle der städtischen Inspektoren und ihrer Verwaltungsstrukturen bei der Zulassung dieser Rechtswidrigkeit zu überprüfen, scheint es, als ob sie den Geschäftsmann Shefki Karamuça vom Verdacht ausgenommen haben, obwohl die von der Ermittlungsgruppe selbst bereitgestellten Details Zweifel an einer möglichen Zusammenarbeit des Eigentümers von „Secret Garden“ mit den illegalen Erbauern der sieben Villen aufkommen lassen.

Zweifel an Shefki Karamuça

Für den illegalen Bau von sieben Villen in Mullet gibt es bereits offizielle, vom Gericht bestätigte Urheber: die Bauherren und die beiden Architekten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft selbst haben jedoch einige Details ans Licht gebracht, die den Verdacht wecken, dass diese illegalen Bauten möglicherweise mit Hilfe oder zumindest unter dem Schweigen des Unternehmers Shefki Karamuça durchgeführt wurden.

Illegale Villen ähneln genau den Gebäuden des „Secret Garden“-Komplexes. Jeder, der sich mit Bauarbeiten beschäftigt, weiß, dass der Bau zweier bis ins Detail ähnlicher Gebäude nicht mit „Fotokopien“ erfolgt. In diesen Fällen ist es erforderlich, dass jedes der Gebäude die gleiche strukturelle und architektonische Gestaltung aufweist.

In diesem Fall standen die illegalen Villenprojekte in der Regel nur Shefki Muças Firma „G & P“ zur Verfügung. Der erste Verdacht, der aufkommt, ist also, dass die „illegalen Bauherren“ die „Secret Garden“-Projekte erhalten haben, um ihre Villen ohne Genehmigung zu bauen und sie zu „tarnen“, damit sie nicht von den anderen Gebäuden der Privatresidenz unterschieden werden.

Aus den von der Kriminalpolizei durchgeführten Überprüfungen geht außerdem hervor, dass die illegalen Villen keinen direkten Zugang zu den Straßen hatten, von denen aus sie mit Baumaterialien versorgt werden könnten. Dieser Umstand weckte bei der Ermittlungsgruppe den dringenden Verdacht, dass der Transport der Güter für die illegalen Villen vom Gelände des „Secret Garden“ aus erfolgte. Wenn der Transport der Baumaschinen für die illegalen Villen durch die private Wohnanlage von Shefki Karamuça erfolgte, mussten er und seine Firma „G & P“ davon Kenntnis gehabt haben.

Und wenn man dieser Logik folgt und meint, Karamuça und sein Unternehmen hätten die Einrichtungen und den Zugang für den illegalen Bau der sieben Villen geschaffen, müsste der Geschäftsmann zumindest wegen „Unterlassener Anzeige einer Straftat“ zur Verantwortung gezogen werden.

Abgesehen von den von der Ermittlungsgruppe selbst geweckten Verdächtigungen scheint der Unternehmer Shefki Karamuço jedoch nicht zu den untersuchten Personen zu gehören. Es scheint, als habe er von der „Toleranz“ der Staatsanwaltschaft profitiert, zumindest um seine Rolle in dieser skandalösen Geschichte zu überprüfen.